Samstag, 3. Januar 2015


1000km mit dem Fahrrad
Eine Reise durch die Niederlande, Belgien und Luxemburg 

Der Plan für diese Reise reifte innerhalb von 4 Jahren. Nach der letzten Fahrradtour  von Genua nach Marseilles, die ich mit meinem Freund machte, existierte zunächst der Plan eine Fahrt durch das Baltikum zu machen. Nachdem aber die Frau meines Freundes Bedenken wegen der Sicherheit äußerte, wurde der Plan doch noch abgeändert. Dieses Mal sollte es zu Abwechslung eine Fahrt werden, die viel weiter nördlich verlaufen sollte. In den Beneluxstaaten war ich noch nie. Deshalb kam ich auf die Idee, genau dort eine Fahrt zu machen. 

Am 08.09.14 sollte es soweit sein. Die deutsche Bahn sollte uns nach Leer(Ostfriesland) bringen. Dort war der Beginn der Tour. Am Abend vorher telefonierte ich noch mit meinem Freund Stefan. Er sollte dieses Mal die Fahrkarten besorgen. Da ich an einem anderen Bahnhof einsteigen sollte, wollte ich wissen, wie ich an meine Fahrkarte komme. „Fahrkarte? Äh? Meine Fahrkarte habe ich.“ Tja-kleines Missverständnis. Ich kaufte also dann an diesem Abend noch eine Fahrkarte für mich über das Internet und musste einen Zug später nehmen, weil ich das Fahrrad nicht mehr unterbekam. Umsteigen musste ich in Hannover auch noch. Erst in Leer, dem Beginn unserer Tour würde er auf mich warten. 
Ich fahre gern mit dem Zug. Man muss sich nicht auf das Fahren konzentrieren, sondern kann sich mit anderen Sachen beschäftigen, z.B. aus dem Fenster sehen und die Landschaft genießen oder mit anderen Reisenden ins Gespräch kommen. Ein älterer Herr sprach mich im Speisewagen auf mein Shirt vom Rennsteiglauf an. Es wurde ein sehr kurzweiliges Gespräch über alles Mögliche. Irgendwie kommt man immer auf die Politik. Komisch! Es ist immer interessant andere Ansichten zu hören. Kurz vor Hannover trennten wir uns, nachdem wir uns noch alles Gute gewünscht hatten. 
Beim Umsteigen in Hannover hatte ich noch Glück. Eine andere Radreisende, die noch eine Stunde auf ihren Anschlusszug warten musste, half mir mit meinem ganzen Kram in den Zug nach Leer auf dem gegenüberliegenden Gleis zu kommen. Sie war auch mit dem Fahrrad und Gepäck unterwegs und hatte wohl Mitleid, Verständnis oder beides für mich. 
In Leer wartete mein Reisepartner schon auf dem Bahnsteig mit einem Kaffee in der Hand. Der tat richtig gut und ich freute mich über das schöne sommerliche Wetter. 


In Leer werden die Bahnsteige saniert, so dass wir  uns mit dem Gepäck und den Fahrrädern etappenweise Richtung  Ausgang vorarbeiten mussten.
Auf dem Bahnhofsvorplatz baute ich dann noch mein gefaltetes Trike zusammen, das Gepäck rauf und los ging es. Per Navi ging es zur ersten Übernachtung, dem Campingplatz Ems Marina Bingum. Man konnte deutlich sehen: Hier ist die Saison vorbei.
Die Ems!
hinter mir - Fahrradskulptur an der Ems


Ich fand, dass es ein gutes Omen für die Reise ist, wenn es kurz vor dem ersten Campingplatz so ein Denkmal gibt. 
Da ich nachts immer mal raus muss, bauten wir die Zelte gleich in der Nähe des Sanitärgebäudes auf und fuhren dann noch mal in die Stadt. Die Frau, die wir in der Nähe der Rezeption nach einer Möglichkeit zur Nahrung und Flüssigkeitsaufnahme gefragt haben, hätte uns sagen können, dass ein Stückchen weiter eine große Gaststätte im Westenstil offen hat. So wären wir nicht umsonst einmal in Leer umhergefahren. Na ja-stimmt dann ja wohl- Leer!
Hier am Campingplatz gab es jedenfalls noch etwas zu essen und natürlich Bier!
Ab ins Bett - nächste Etappe Groningen! 

Am nächsten Morgen, Waschen, Zeltabbauen und dann hofften wir, dass vorn an der Rezeption jemand ist, bei dem wir uns ehrlich machen können. Hier war aber genauso wie gestern niemand zu finden. Wir fragten jemanden, der so aussah als würde er dorthin gehören. Der konnte uns auch nicht weiterhelfen. Also fuhr wir weiter ohne zu bezahlen. Ich denke, dass der Campingplatz deshalb nicht untergehen wird.

Nächste Etappe - Leer Groningen


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