Freitag, 22. April 2011

Fahrradmesse in Berlin

Hier ein kleiner Bericht und ein paar Bilder von der Fahrradmesse VELO aus Berlin. Abwohl ich noch nicht in Germersheim war, denke ich, dass Berlin noch viel aufzuholen hat. Es waren nur drei Messehallen wirklich belegt. Der Eintritt betrug 9,- Euro. Ich fands doch recht viel. Schwerpunkt, war, wie zu erwarten, E-Bikes und Pedelecs. Auch soche kleinen Lösungen für den Kofferraum waren dabei. Das Fahrrad fiel mir auf, weil es einen wunderschönen Stahlrahmen hat. Ansonsten ist es für den Straßenverkehr nicht so ganz geeignet, da es über keinerlei Bremsen verfügt. Hier eins der Pedelecs. Noch viel interessanter fand ich als Liegeradfan dieses Sellelrad. Super bequem. Ich habe es ausprobiert und kann es nur wärmstes empfehlen. Ein Trike vom KMX. Das ist wie Go-Kart fahren. Fantastisch! Zum Schluß noch etwas ganz ausgefallenes! Damit kann man fast 50 km/h heizen hat aber ein Problem, wenn der Akku alle ist. Dann ist man nämlich Fahrradfahrer wie jeder andere. Das Teil wiegt 30 Kilo! Insgesamt wäre es nicht schlecht, wenn das Angebot etwas mehr wäre. Viele Hersteller waren gar nicht vertreten. So z.B. Flux usw. Da ich ein Rad von Flux habe, hätte ich es gern hesehen, wenn Flux vertreten gewesen wäre. Na ja, vielleicht nächstes Jahr!

Brevet 300

Am 09.04.11 war es soweit. Ich wage mich auf die Strecke von 300km nonstop mit meinem Liegerad Flux. Ich war aufgeregt und hatte deshalb auch nicht so gut und lange geschlafen.
Da ich es so bequem, wie möglich haben wollte, bin ich schon am Abend zuvor nach Berlin-Moabit gefahren und habe mich in dem Hostel, wo ja dann auch der Start sein sollte, einquartiert. Gegen 07.00 Uhr war der Start festgelegt. Zuvor wurden noch schnell die organisatorischen Sachen erledigt.
Ich hatte vor der Strecke erheblich Respekt. Aber davon soll man sich ja nicht bange machen lassen.

Pünktlich 07.00 Uhr gab es noch ein Gruppenfoto aller Teilnehmer. Außer mir gab es noch einen anderen Lieger. Es handelte sich um ein sehr schönes Troxy. Das ist ein Tierlieger. (siehe Foto)

Hier sortieren sich langsam alle Teilnehmer zum Start.

Dann ging es endlich los. Zunächst ging es von Moabit Richtung Norden durch Pankow und über einen Teil des Mauerradweges nach Schildow und Mühlenbeck. Über Liebenwalde führte dann die Strecke auf den Fernradweg Berlin Kopenhagen. In Zehdenick war dann die erste Kontrollstelle bei Kilometer 58,3. Ich fühlte mich gut. Obwohl der andere Lieger mit seinem Troxy wesendlich schneller fahren konnte, hatte wir uns mit einem Rennradfahrer zusammengetan.
Gelegendlich mußten wir die Räder über umgestüzte Bäume heben. Die zwei Tage zuvor war ein Sturm über Berline Brandenburg hinweggezogen und hatte für Hindernisse besonders auf Radwegen gesorgt. Der noch heftige Gegenwind sorgte auch dafür, dass sich unser Tempo verlagsamte. Er blies immer aus Nordost.



Erste Kontrollstelle: eine Araltankstelle.
Die nächste Kontrollstelle solte dann in Mirow - ja richtig- in der Nähe der Müritz- sein. Das kam mir schon ziemlich weit vor. Aber wenn man bedenkt, dass wir dort noch immer mehr als die Hälfte der Strecke vor uns hatten, dann bekommt man vielleicht eine Ahnung davon, wie weit das ist.

Je weiter wir nach Mecklenburg kamen, desto hügliger wurde es. Aber das Wetter war wunderbar. Kühl und sonnig-aber leider auch windig. Die Schönheit der Landschaft ließ uns vergessen, dass man die Anstrengung allmählich in den Beinen spürte.

Den Stempel auf der Teilnehmerkarte gabe es dann in Mirow bei Kilometer 125,9.

Dann gins weiter nach Kratzeburg über nur wenig befahrene Straßen und Radwege. In Kratzeburg hatten wir dann die Hälfte absolviert. 158,3 Kilometer. Ich versuchte nicht daran zu denken, dass ich die gleiche Enfernung noch einmal bewältigen mußte. Mir war klar, dass die schwere Zeit der Fahrt noch bevor stand.

Bei der nächsten Kontrollstelle in Quadenschönfeld waren dann 191,2 km geschafft. Ich baute mich damit auf, dass ich mir sagte: Jetzt sind es nur noch rund 100 km bis zum Ziel.
Die Kontrollstelle war ein ehemaliger Bahnhof, der in eine Gaststätte umfunktioniert wurde. Er hatte den exquisiten Namen"St. Moritz" Das Essen war auch exqiusit. Ich hatte eine hervorragende Tomatensuppe. Einen Besuch dieser Gaststätte kann man nur wärmstens empfehlen.


Dann ging es weiter zum Kilometer 235 in Templin. Wir hatten unterwegs beschlossen, den Kontrollpunkt noch vor der Dunkelheit zu erreichen. Das haben wir fast geschafft. Um 20.42 Uhr erreichen wir den Kontrollpunkt. Langsam ging die Temperatur kräftig nach unten und Richtung Gefrierpunkt. Durch die Bewegung war mir nicht kalt. Aber meine Füsse waren am einfrieren. Das ist ein Problem, dass ich schon mehrfach beim Liegeradfahren festgestellt habe, dass die Füße schnell kalt werden.

In Templin wurden die restlichen Vorbereitungen für die Nachtfahr getroffen. Warnweste anziehen, weitere warme Jacke anziehen usw.
Dann ging es schnurstracks nach Süden, dann die letzte Kontrollstelle war das Ziel in Berlin-Moabit am Hostel.
Gerade diese Rückfahrt durch die Dunkelheit war sehr anstrengend. Ich hatte irgendwann Probleme beim rechtes Bein hochzuheben und auf das Pedal zum Anfaren zu stellen. Ab hier war alles nur noch ein mentales Problem.
Die schlimmste Strecke war für mich dann zwischen Zehdenick und Liebenwalde. Das sind 14 km, die sich unheimlich in die Länge ziehen. Man kämpft sich dann nur noch vorwärts und versucht an etwas anderes zu denken, nur nicht ans Radfahren.

Um 01.37 Uhr erreichten wir dann-ich glaube, wir waen die letzten-das Ziel. Ich hatte vom Radfahren erst mal genug, was schon was heißen will. 314km sind wir insgesamt gefahren. Ein tolle Strecke !

Eine tolle Erfahrung! Danke an die Veranstalter für diesen Tag!