Sonntag, 21. August 2011

Mit Fivefingers um die Müritz - ein Laufbericht vom Lauf um den größen See Deutschands

Nachdem ich den Rennsteiglauf "fast" barfuß absolviert habe, hatte ich mir vorgenommen auch den Müritzlauf mit meinen Fivefingers zu finishen.
So machte ich mich am Freitag auf zur Müritz, nach Boek, einem der Eingänge zum Müritz-Nationalpark. In den letzten Jahren hat sich hier eine rasante Entwicklung vollzogen. Der Tourismus hat einen riesigen Aufschwung genommen, kein Wunder, wenn man sich die Schönheit und Unberührtheit der Natur ansieht. So wurden aus verschlafenen und grauen Dörfern und Städten, bunte, quirlige Touristenorte, sie gerade nicht dem Massentourismus verpflichtet sind, sondern das Individuelle und das Erleben der Natur in den Vordergrund stellt.
In diesem Sinne, des sanften Tourismus, findet jedes Jahr der Müritzlauf statt. Start und Ziel sind in Waren.
Am 20.08.11 machte ich von meiner Unterkunft in Boek auf nach Waren zum Start. Durch den Nationalpark hätte ich fast eine halbe bis dreiviertel Stunde weniger gebraucht aber die Durchfahrt ist nur für Anwohner gestattet.
Der Hafen von Waren
Wunderschöntes Wetter am Morgen des Starts. Natürlich mußte ich wieder einge Fragen hinsichtlich meiner Schuhe beantworten. Ich habe auch kurz mit dem Vorjahressieger und diesjährigen Sieger gesprochen, der sich auch für meine Schuhe interessiert hat. Der hat die Strecke in unglaublichen 5,02 Stunden zurückgelegt. Wahnsinn.
hier sieht man ihn beim Interview


Um 08.00 Uhr war es noch sehr kühl und ich habe überlegt, ob ich nicht meinen Laufrucksack und ein Langarmshirt mitnehme. Zum Glück habe ich mich anders entschieden, denn es sollte wärmetechnisch noch ganz dick kommen. So bin ich um 08.00 Uhr munter mit den anderen losgelaufen und es war herrlich, bei kühler Luft und schöntem Sonnenwetter zu laufen. Es ist vom Hafen nicht weit zum Begin des Nationalparkes und so tauchten wir nach kurzen Zeit in den Schatten des Waldes. Die ersten 10 km bis Schwarzenhof waren ein Kinderspiel. Weiter durch den Wald. Buchen- Birkenwälder wechselten sich mit Kiefernwälder ab. Es gab viele sumpfige Stellen rechts und links vom Weg. Ein Stehenbleiben hätte dazu geführt, dass Heerscharen von Mücken zu Angriff blasen. Aber in diese Versuchung kam ich hier auch noch nicht.
Nach knapp 20 km die zweite Verpflegungsstelle in Boek.
Nach Boek wurde die Landschaft offener. Der  schier end´lose Wald eurd abgelöst von teilweise abgernteten Feldern. Es wurde deutlich wärmer. Nach 7 km war Rechlin erreicht.  Der südlichste Punkt der Müritz war fast erreicht. Jetzt kam der zunehmend harte Weg über verschiedene Dörfer, die alle sehr gemüdlich und friedlich sind, nach Röbel, dem nächsten großen Ziel. Der Weg dahin für größtenteils über Landstraßen. Jetzt ibt keinen schüzenden Schatten mehr. Es war jetzt Mittags und die Sonne hatt ihren höchsten Stand erreicht. Wenn ich die Landstraße geradeaus entlang sah, konnte ich das flimmern der aufgeheizten Luft sehen. Die Hitze kam jetzt vom Asphalt und von oben. Rechts und links zogen endlose Felder dahin, nur gelegendlich unterbrochen von kleinen malerischen Dörfern.

Dann endlich - Röbel. Nur noch durch die Stadt. Ich wurde immer langsamer. Nach Röbel wieder das gleiche. Felder und das graue Band der Straße. Ab und zu ging es jetzt kurze Strecken über Feldwege.   Zunehmend wurde es ein innerer Kampf, der immer härter wurde. Nach Sietow-Dorf führte der Lauf dann allmählich wieder an die Müritz heran. Hier gibt es dann auch wieder Abschnitte, die im Wald verlaufen. Um Klink, dem Kurort,  herum hatte ich meinen inneren Kampf so gut wie gewonnen. Ich war nicht mehr ganz so fertig und hatte nicht mehr den ständigen, fast unwiderstehlichen Wunsch, einfach stehenzubeiben.
Jetzt verlief die Strecke auch fast ausschließlich im Wald, immer in Sichtweite des Wassers. Es Stehenbleiben war schon deshalb unmöglich, weil sonst die Mücken über einen herfielen, die im Unterholz lauerten. Dann endlich Eldenburg, das Ziel noch 5 km entfernt. Immer wieder traf ich jetzt auf Einwohner, die mir zurifen: "Los! Es ist jetzt nicht mehr weit!"  Dann eine lange Gerade, die fast bis zum Hafen führt. Kurz danach noch 400 m bis zum Ziel habe ich noch einen Läufer aufgelesen und in Ziel mit gezogen, der lange Zeit vor mir lief. Ein wenig Motivation und wir liefen gemeinsam ins Ziel, das ich glücklich nach 8,46 Stunden erreichte.

Der Müritzlauf ist wirklich sehr schön. Durch die wenigen, nur sanften Steigungen wird er relativ schnell gelaufen. Da der Lauf im Sommer stattfindet, sollte man bedenken, dass es sehr heiß werden kann.
Meine Füße haben auch durchgehalten, auch wenn ich durch das ständige Laufen auf Asphalt und  Beton, zeitweise brennende Fußsohlen hatte. Man gewöhnt sich aber an alles. 
Außer eine weinig Muskelkater in den Beinen und Füßen ist nicht zurückgeblieben. Mir gehts gut. So kann ich die nächsten Läufe planen. Erst einmal habe ich mir eine Laufpause verdient.

Die Organisation ist gut, wenn es auch mit der Massage im Ziel nicht ganz so klappt, wie man sich das vorstellt. Zwei Masseure sind einfach zu wenig. Meine Essensmarke usw. habe ich nicht eingelöst.
Aber teilnehmen an diesem Lauf würde ich immer wieder.







Keine Kommentare: