Montag, 27. Mai 2013

Der Rennsteiglauf Ultramarathon oder Wenn es leicht wäre, würde es ja Fußball heißen

25.05.2013 - Ich stehe auf dem Marktplatz von Eisenach. Es ist kühl um mich herum sind noch weitere 2500 Läufer, die alle auf den Startschuss zum 41. Rennsteiglauf warten.


Vorher hab ich mich um 04.10 Uhr aus dem Bett der hervorragenden Jugendherberge in Eisenach geworfen. Die Mitarbeiter stehen hier sehr früh auf, um den Läufern um kurz vor 5 Uhr ein Früstück zu geben. 
Nach dem Starschuss beibe ich nach 5 Minuten noch mal für ein Foto stehen.

Es ist noch kühl und hinauf geht es auf den Rennsteig. Leider wird mein Bewegungsdrang noch von den Engstellen gebremst, an denen sich die Läufer stauen. Nur sehr langsam lichtet sich das Feld und zieht sich auseinander.
Die ersten Verpflegungsstellen sind wie im Flug vorbei und ich komme nach ca. 18 km an der Glasbachwiese vorbei. Ich überlege, ob ich nicht ein oder 2 Verpflegungsstellen auslasse. So viel brauche ich gar nicht. Dreiherrenstein und dann nach den ersten harten Steigumgen der Inselsberg auf 916 m. 
Ich fühle mich nach wie vor gut, obwohl ich die Steigungen hoch laufe und nicht wie dienanderen Läufer gehe. Dann geht es wieder herunter zum kleinen Inselsberg (26,8 km) Noch weniger als 50 km vor mir.
Dann folgen Prinz Andreas Platz (30 km) Possenröder Kreutz 33,6 km), Ebertswiese (37,5 km), Neue Ausspanne (40km). Die Kilometer purzeln und jetzt ist es noch weniger als ein Marathon. Im Grunde  genommen ist alles auch nur Psychologie. 
Aber nach der Neuen Ausspanne wird es härter. Es gibt jetzt einige Steigungen, die sehr anstrengend sind, zumal sich auch ein wenig Erschöpfung bemerkbar macht. Es gelingt mir mich während des Laufens zu entspannen. Die Bodenverhältnisse sind häufig schwierig. Ich darf nicht über Wurzeln und Steine stolpern und fallen. Denn wenn ich mich verletze, ist der Lauf vorbei. Also Konzentration. trotzdem stolpere ich 2 oder 3 Mal.
Dann kommt die Neuhöfer Wiese (45km), noch rund 10 km bis zum Grenzadler bei 54 km. Das ist der magische Punkt. Wenn ich da vorbei bin, sind die paar Kilometer bis nach Schmiedefeld ein Kinderspiel. Ich entspanne mich und denke nicht daran, wie weit es noch ist, sondern genieße stattdessen die Schönheit des Tbüringer Waldes. Immer wieder lichtet sich der Wald und gibt den Blich frei auf ein grandioses Panorama. Und dann bin ich plötzlich am Grenzadler.

Jetzt geht es noch mal hinauf zu höchsten Punkt des Laufes auf knapp 1000 m. 
Ich nutze alle Verpflegungsstellen- und Wasserstellen, nehme aber nur etwas Tee und Haferschleim zu mir. Der Haferschleim ist der Hit. Er liegt nicht schwer im Magen und gibt etwas Energie. 
Dann nicht lange kommt das Schild mit den 60 km drauf. Jetzt sind es noch weniger als 15 km. Dann warte ich auf die Verpflegungsstellen Schmücke bei 64 km, gleich danach steht das Schild "Schmiedefeld 8 km"
Ab hier sind es nicht mehr weit.
Dieses Mal hat jemand das Schild mit der 79 km-Marke vergessen oder ich habe es übersehen. Plötzlich sehe ich ein Transparent mit der Aufschrift "Noch 1086 m bis zum Ziel". Ich lege noch etwas zu, komme auf die Zielgraden und höre, dass mich ein Kollege anfeuert, der auch am Lauf (Halbmarathon) teilgenommen hat. Glücklich laufe ich über die Matten und bin erstaunt, dass ich nur leichten Muskelkater habe. Sonst merke ich die  fast 73 km fast gar nicht. 
Ich stelle mich für das Finisher-T-Shirt an und trinke mit meinem Kollegen ein Schwarzebier. Herrlich!!

Dann geht es mit dem Bus zurück nach Eisenach, wo ich Essen gehe und anschließend ins Bett falle. Und klar: Ich bin nächstes Jahr wieder dabei !!!!

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